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Mount Everest, 8848 m

Auf dem höchsten Berg der Welt. Yes, I did it!

Am Donnerstag Abend, den 23. Mai 2019 um 9 Uhr sind wir von Camp 3 auf 8.300 m zur letzten, kräftezehrenden Etappe, dem langen Gipfelgrat aufgebrochen. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages, pünktlich zu Sonnenaufgang durfte ich dann auf dem höchsten Punkt der Erde, dem Gipfel des Mount Everest mit 8.848 m stehen. Ein wirklich überragendes Erlebnis aber ich bin momentan auch sehr glücklich darüber heute wieder gesund im Basecamp angekommen zu sein.

Vor dem Start zum Gipfel verbrachten wir jedoch 5 lange Wochen im Basecamp zur Akklimatisation. Besonders in sich hatte es hier die zweite, fünftägige Rotation. Ziel war es auf dem Northcol, 7.000 m ohne Sauerstoff zu schlafen. Schon der steile Weg nach oben, eine Flanke aus Eis und Schnee mit bis zu 60 Grad war sehr mühsam. Bewegung fast im Zeitlupentempo und alle paar Schritte wieder stehenbleiben um wieder zu Atem zu kommen. Der Ausblick oben atemberaubend, WOW!! Wegen der Höhe und zunehmendem Wind konnte ich jedoch in der Nacht kein Auge zumachen. Starke Böen hatten unser Zelt richtig plattgedrückt. Eine Nacht später hatte ein Sturm mit Geschwindigkeiten bis 150 km/h alle Zelte weggefegt. Von den Zelten auf den Bildern steht keines mehr. Von anderen Teams sind sogar die Daunenanzüge weg. Am folgenden Tag hatten wir noch kurz die Sauerstoffmasken getestet und sind dann wegen der angekündigten Schlechtwetterfront zurück ins ABC. Das ging dann relativ schnell weil wir einige steiler Passagen abseilen konnten. Dort eine weitere Nacht auf 6.400 m „schlafen“ und dann den 23 km langen Weg zurück zum Basecamp. Hier ist nun erst einmal eine längere Erholungsphase eingeplant und das Warten auf ein Schönwetterfenster für den Gipfelanstieg. Leider musste einer aus unserer Gruppe bereits die Heimreise antreten weil er mit der Höhe nicht zurecht gekommen ist.

Gipfelglück am Denali, 6193 m

Mit Ski auf den höchsten Berg von Nordamerika

In Alaska, nahe des nördlichen Polarkreises ragt ein riesiges Eismassiv in den Himmel. Der Denali, früher wurde er Mt. McKinley genannt, ist mit 6183 m die höchste Erhebung von Nordamerika.  Durch seine freistehende Lage ist er der Witterung fast vollständig ausgesetzt und wird nicht zu Unrecht auch als eines der kältesten Berge der Erde bezeichnet. Temperaturen von -40 Grad und Sturmböen bis zu 150 km/h sind keine Seltenheit. Der Plan von meinem Bergkameraden Alex und mir war eine Süd-Nord Überschreitung mit den Ski. Um möglichst zügig voranzukommen war unser Motto „fast and light“. Wobei sich dann das „light“ trotz aller Sparmaßnahmen auf ein Rucksackgewicht von mehr als 35 kg aufsummierte. Zelt, Schlafsack, Nahrungsmittel und Brennstoff für 14 Tage inkl. der ganzen restlichen Expeditionsausrüstung mussten mitgenommen werden. Um dieses Gewicht überhaupt tragen zu können war schon in der Vorbereitung ein intensives körperliches Training notwendig.

Schon gleich zu Beginn unserer Unternehmung machte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Wegen Schlechtwetter mussten wir drei Tage in Talkeetna, einem kleinen Ort am Eingang des Denali Nationalparks warten bis wir mit einem kleinen Flugzeug zu unserem Ausgangspunkt auf dem Kahiltna Gletscher fliegen konnten. Dort angekommen machten wir uns sofort auf den Weg zu Camp 1. Bei gutem Wetter konnten wir die unglaublich späktakuläre, einsame Gletscherwelt des Massives genießen. Bereits am dritten Tag waren wir im Medical Camp, dem Basecamp für die Besteigung auf 4.300 m angekommen. Da hier zwei Ruhe- und Akklimatisationstage eingeplant waren legten wir überaus erleichtert die schweren Rucksäcke ab und bauten unser Zelt auf. Um das Zelt vor Sturm zu schützen mussten mit einer Schneesäge noch Blöcke ausgeschnitten und zu einer Wand aufgeschichtet werden. Wie überaus notwendig dies war bekamen wir in den nächsten Tagen noch zu spüren.

Schon zu Beginn der Expedition hatten uns die Ranger vor der ungewöhnlichen Kälte am Denali gewarnt. Bereits seit 14 Tagen war niemand mehr auf dem Gipfel. Temperaturen von -40 Grad und schwere Stürme hatten eine Besteigung unmöglich gemacht. Alle im Basecamp konnten nur noch auf besseres Wetter hoffen. Leider ließ die angekündigte Wetterbesserung lange auf sich warten. Das ständige Hoffen und Bangen war nervenaufreibend. Letztendlich mussten wir 10 Tage ausharren, zwei Schneestürme und Temperaturen von -35 Grad im Zelt überstehen. Die Überschreitung mussten wir aus Zeitgründen schon bald aufgeben und nun war auch noch der Gipfelaufstieg gefährdet. Wir hatten nur für 14 Tage Verpflegung dabei. Eine zermürbende Vorstellung einfach unverrichteter Dinge wieder absteigen zu müssen.

Dann hatte sich für den Tag 14 eine Chance für den Aufstieg ergeben, die wir auch unbedingt nutzen wollten. Dies würde aber auch nur dann möglich sein, wenn wir das normalerweise für die Akklimatisation notwendige Highcamp überspringen und innerhalb eines Tages die knapp 2000 Höhenmeter bis auf den Gipfel überwinden. Für die Verpflegung an diesem Tag hatten wir dazu nur noch 6 Müsliriegel für jeden, die uns noch übriggeblieben waren. Zuversichtlich und voller Euphorie es doch noch schaffen zu können, machten wir uns bei, für Denaliverhältnisse sehr gutem Wetter, auf den langen Weg.

Nach knapp 10 Stunden Aufstieg ohne großen Pausen sind wir dann überglücklich am Gipfel des Denali gestanden. Ein überragendes Erlebnis nach diesen ganzen Strapazen.

 

 

Gipfelanstieg auf das Dach Afrikas

Kilimanjaro, 5895 m

Nach 5 Tagen Anstieg und Akklimatisation erreichten wir den 5.895 m hohen Uhuru Peak am Kilimanjaro. Den höchsten Punkt des Kontinentes Afrika. Die Landschaft, die Aussicht, der nächtliche Sternenhimmel…. unbeschreibliche Erlebnisse. Gekrönt wurde das Bergabenteuer dann noch mit einer anschließenden Safari zum Ngorogorokrater, Tarangire und Lake Manyara Nationalparks.

Vielen Dank Alex, Meli, Beate, Axel, Markus und Flo für die schönen Tage mit Euch.

Vortrag bei den Flow Bro’s

Am Wochenende trafen sich in Lenggries, im schönen Allgäu ca. 50 Mitglieder der Flow Bro`s Community. Dies ist eine Interessensgemeinschaft, die sich dem Bergsport verschrieben hat. Sei es nun Klettern, Freeriden, Rennradfahren oder alpiner Wintersport, sie alle sind ausnahmslos enthusiastische Sportler bzw. Bergsportler, jeder auf SEINE Art. Man spürt förmlich das „Feuer lodern“ wenn man sich mit einem Flow Bro`s unterhält.

Wir trafen uns bereits zum Frühstück in Lenggries und brachen danach zu Freeride Touren unterschiedlichen Levels ins Flow Valley auf. Dort hatten wir einen wunderschönen Tag mit viel Spaß, „flowigen“ Trails und konnten uns danach sogar noch in einem Bachbett erfrischen. Am Abend nach einer deftigen Brotzeit hatte ich die Gelegenheit in Form eines Vortrages den Flow Bro`s die Dimensionen des Race Across America näher zu bringen, das ich 2013 erfolgreich mit dem 2. Platz in der AK beenden konnte. Anhand des begeisterten Feedbacks konnte ich erkennen, dass es mir gelungen war die anwesenden Flow Bro`s ein Stück weit an dem Rennen teilhaben zu lassen.

Danke für den tollen Tag mit EUCH.

Vize-Weltmeister Ultraradmarathon

Günter Haas aus Adelsried wird Vize-Weltmeister AK beim Ultraradmarathon in Österreich

Bereits zum 11. Mal wurde in Österreich / Graz am letzten Wochenende die Weltmeisterschaft im Ultraradmarathon ausgerichtet. Um die Startreihenfolge festzulegen fand bereits am Vortag der Prolog, ein kurzer aber harter Bergsprint statt. Das Rennen selbst geht dann von Graz aus über etliche Berge und Schleifen bis zum imposanten Großglockner, dort bis auf 2.571 m Höhe und wieder zurück. Die Gesamtstrecke summiert sich so auf beachtliche 868 km und 15.116 Höhenmeter mit Steigungen von bis zu 16{91f190301be7064104cecd4cbc7245968a651f6e5e90b4bbaab37b4ee80c7042}. Die Teilnehmer starten im Abstand von 30 Sekunden, wer als Erster wieder ins Ziel kommt hat gewonnen. Die Entscheidung ob und wieviel Pausen jemand macht, bleibt jedem selbst überlassen.

Im Gegensatz zu dem Transkontinentalrennen Race Across Amerika, das ich 2013 mit einer Streckenlänge von 5.000 km bestritt und bei dem es mir vor allem um das Ankommen innerhalb des Zeitlimits ging, wollte ich dieses Mal auf`s Podest.  Dies kommunizierte ich schon vorab meinem Team, das aus meiner Frau Margot, Oliver Hein als Teamchef, Klaus Wenk und Matthias Brenner bestand. Alles erfahrene Betreuer und Sportler, die mich bereits beim RAAM grandios unterstützt hatten. Meist konnten sie schon anhand von Geschwindigkeit und Fahrstil erkennen, in welchem Zustand ich mich befand.

Seit über einem halben Jahr hatte ich mich intensiv auf das Rennen vorbereitet. Vielseitiges Training mit Kraft- und Kampfsport, im Winter Skaten und Skitouren. Mit dem Rad trainierte ich meist in unseren wunderschönen heimatlichen Gefilden, westliche Wälder, Stauden, Donau-Ries, Altmühltal und Allgäu. Ein ausgewogenes Training mit notwendigen Regenerationsphasen stellt das Fundament des Hochleistungs-Rad-Sports dar.

So stand ich Donnerstag den 4. Juni 16:00 Uhr am Start, mit dem Bewusstsein, ca. 40 Std. auf dem Rad, am Limit des Leistungsvermögens zu verbringen. Das heißt, unter anderem zwei komplette Nächte ohne Schlaf, Pausen maximal im Minutenbereich und die Verpflegung fast ausschließlich aus dem fahrenden Begleitauto. Da ich bereits wusste, dass starke Konkurrenz am Start war machte ich von vorne weg Druck. Ich fühlte mich gut, fuhr in die kühle Nacht und konnte die erste Teilstrecke bis zum Fuße des Großglockners mit 300 km und über 4.000 Höhenmeter mit einem Schnitt von knapp 30 km/h zurücklegen. Gefolgt vom Pacecar mit den Betreuern, das zum Schutze des Fahrers die ganze Nacht mit Drehleuchten hinter dem Fahrer bleiben musste. Nach einer 135 km Schleife über den Kartitscher Sattel begann der 40 km lange Aufstieg zum Tourhöhepunkt, der Edelweißspitze auf 2.551 m. Es war ein wolkenloser Sonnentag und entsprechend viel war auch auf der Großglockner Hochalpenstraße los. Da man mit dem Rennrad durch die Serpentinen gut und schnell abfahren konnte und ein Podestplatz im Fokus stand, waren die Autos und Motorräder schon fast ein Hindernis. Einmal musste ich sogar einen Ferrari- Cabrio- Fahrer von hinten wegschreien, damit er Platz machte.

Aus meiner Vorstellung, mich talauswärts, auf der Abfahrt zu erholen wurde leider nichts. Der einsetzende Gegenwind wurde unerbittlich und immer stärker. Die Temperaturen stiegen auf über 30 Grad an. Da mir Hitze schon immer zu schaffen machte, kam ich hier an meine Grenzen und es lagen immer noch über 300 km vor uns. Der Gegenwind war gnadenlos und die Hitze unerträglich. Die Kraft in Beinen und Körper schwand zunehmend. Aufblitzende Gedanken ans Aufgeben musste ich im Keim ersticken und nur die Erfahrung aus vielen ähnlichen Situationen und meine Willensstärke haben mich noch angetrieben. Ein großes Problem zu diesem Zeitpunkt war auch, dass ich durch die Hitze und Anstrengung nicht mehr genügend Energie zu mir nehmen konnte. Der Bedarf ist enorm! Für das ganze Rennen war ein Energiebedarf von knapp 30.000 kcal errechnet. Die Zufuhr war über feste Nahrung nicht möglich. Sie fand hauptsächlich in Form von Flüssignahrung statt. Während des Rennens trank ich so unter anderem 29 Fläschchen Trinknahrung, 4 Liter Cola und 4 Liter alkoholfreies Bier. Verlor dabei aber immer noch 1 kg an Körperfett.

Mit großer körperlicher und mentaler Anstrengung habe ich mich so in die kühleren Abendstunden gerettet. Von da an konnte ich dann auch wieder mehr essen bzw. trinken und wieder Tempo aufnehmen. Dass hier die Grenzen des körperlich machbaren fast überschritten werden zeigt, dass die DNF (did not finish)- Quote bei 43 {91f190301be7064104cecd4cbc7245968a651f6e5e90b4bbaab37b4ee80c7042} lag. Und ich weiß, dass alle Teilnehmer körperlich top-fit und hochmotiviert an den Start gingen!

So erreichen wir am Ende der zweiten Nacht, in den kühlen Morgenstunden am Samstag um 6:00 Uhr mit einer benötigten Zeit von 37:55 Std. das Ziel am Stadtrand von Graz. Der letzte Finisher erreichte mit 54:28 Std. das Ziel. Nicht nur ich als Fahrer, sondern das ganze Team, das sich für das Rennen so mit Herzblut eingesetzt hatte, wurden mit dem 2. Platz in der AK belohnt. Wir sind auch dankbar dafür, dass wir unfall- und pannenfrei wieder in Graz angekommen sind.

Jetzt heißt es erstmal ein bisserl die Beine hochlegen und die Erlebnisse verarbeiten.

Race Across America

Der härteste Ausdauerwettkampf der Welt

5000 km quer durch Amerika – Tag und Nacht

Erfolgreiches Finish nach 11 Tagen 11 Std. mit dem 2. Platz AK

Seit 1982, also mehr 30 Jahren wird das Rennen einmal im Jahr ausgetragen. Der Start erfolgt in Oceanside an der Westküste der USA und Ziel ist das ca. 5.000 km entfernte Annapolis an der Ostküste. Das Zeitlimit um in die Wertung zu kommen liegt bei 12 Tagen. Fahr- und Pausenzeiten sind dabei jedem Fahrer selbst überlassen. In der Regel werden nur ca. 2 – 3 Stunden pro Tag geschlafen. Dabei müssen täglich über 400 km mit dem Rad zurückgelegt werden. Hinzu kommen extreme Temperaturunterschiede von nahe 0 Grad auf den über 3.000 m hohen Pässen bis zu 40 Grad in der Wüste von Arizona. Das alles macht das Rennen zu einer der größten sportlichen und mentalen Herausforderungen die es weltweit gibt.

 

Eine Expertenkommission des Outside Magazins klassifizierte das RAAM (Solofahrer) nach folgenden Kriterien als härtesten Ausdauerwettkampf der Welt:

  • Die Länge des Rennens
  • Die Schwere des Kurses
  • Der Seelenqual-Faktor
  • Das Verhältnis des Aufwands zur Rate an DNFs (Did Not Finish)

Nach diesen Kriterien ergab sich folgende Rangliste:

1. Race Across America 676.2 Punkte
2. Vendee Globe Around-the-World Segelrennen 675.0 Punkte
3. Iditarod Schlitten Hunderennen 417.5 Punkte
8. Hawaii Ironman Triathlon 67.2 Punkte

Daraus ergibt sich: Einen Ironman in Hawaii nonstop zehnmal nacheinander zu meistern, käme der Herausforderung schon ziemlich nahe!

 

Die Strecke führt durch 14 Bundesstaaten. Nachdem man die Wüste von Kalifornien durchquert hat geht es über Sedona durch die Redrocks, dann durch das Monument Valley und das Hügelland der Navajo-Indianer. In den Rocky Mountains folgen Pässe mit 3.000 Metern Höhe, bevor es in die Steppen- und Graslandschaft von New Mexico, Oklahoma und Kansas geht. Der Mississippi wird überquert und dann geht es durch die Appalachen mit ihren giftigen Anstiegen. Letztendlich gelangt man über Baltimore und Washington vorbei zur Ostküste.

Weitere Infos: www.just4raam.de

https://www.facebook.com/Raam2013GunterHaas

Race Around Austria

RAA 2.200 km / 28.000 hm NONSTOP

Nach 121 Stunden schließt sich der Kreis und wir sind am Montag den 20. August genau zur Mittagszeit wieder zurück in St. Georgen am Attersee angekommen. Es galt Österreich einmal im Uhrzeigersinn auf grenznahen Straßen zu umrunden. Abenteuerliche 2.200 km und 28.000 Höhenmeter forderten nicht nur Radfahrer sondern das ganze Team

Am letzten Tag konnten wir noch Plätze gutmachen, so dass wir als 11. Gesamt und zweitbester Deutscher Fahrer ins Ziel gerollt sind. Ca. ein Drittel der Einzelstarter mussten leider aufgeben. Ein Traumergebnis, das ich mir so gar nicht vorgestellt hätte. Nur mit Hilfe des Teams war es möglich dieses Ergebnis zu erzielen. Hierfür nochmals herzlichen Dank an meine Frau Margot, meine Tochter Irina und meine Freunde Julian, Matthias, Oliver, Günter

Inferno Triathlon

INFERNO Triathlon Mürren / Schweiz

Schwimmen: 3,1 km – Rennrad 97 km / 2.145 hm – Mountainbike 30 km / 1.180 hm – Berglauf 25 km / 2.145 hm

Die Berge in der Schweiz sind hoch, sehr hoch. So kommt es, dass beim Inferno Triathlon, einem der wohl landschaftlich schönsten und spektakulärsten Triathlons das Ziel nicht im Tal, sondern auf der Gipfelplattform des knapp 3.000 m hohen Schilthorns im Berner Oberland liegt.

Im Gegensatz zu den letzten Jahren mit Regen, Kälte und Schnee hatte der Wettergott dieses Mal ein einsehen.

Als ich knapp eine Stunde vor dem Start im Strandbad von Thun den Neo anzog war es noch stockdunkel. Die Wassertemperatur war die letzten zwei Tage immerhin von 15 auf  erträglichere 17 Grad gestiegen. Auf die Frage, wo der Schwimmausstieg sei, deutet ein Helfer auf die gegenüberliegende Seite des Sees und meinte, man bräuchte immer nur auf den hell erleuchteten Punkt zuschwimmen, rechts daneben befindet sich dann der Ausstieg. Glücklicherweise ist es dann zum Start um 6:30 Uhr doch noch ein wenig heller geworden. Da Schwimmen nicht gerade meine Spezialdisziplin ist, haben mich die Worte des Sprechers am Start doch etwas beunruhigt, der etwas von Ostwind, Wellen und schweren Bedingungen sagte. Dies sollte sich vor allem in der zweiten Hälfte der Schwimmstrecke bewahrheiten. Dort hatte ich, wie die meisten anderen auch mit dem starken Gegenwind und den frontal von vorne kommenden Wellen zu kämpfen. Dass von den 250 Startern die Strecke nur ca. 70 unter einer Stunde schwimmen konnten spricht für sich. So stieg ich dann noch ein wenig seekrank nach 1.09 Std. auf das Rennrad.

Wieder festen Boden unter den Füßen fühlte ich mich hier schon sichtlich wohler. Bei wolkenlosem Himmel waren hier auch die ersten Sonnenstrahlen auf der Auffahrt nach Beatenberg eine Wohltat. Entlang des Thuner Sees ging es dann über Interlaken in Richtung große Scheidegg. Nach der Kälte am Morgen kam ich hier insbesondere bei  Steigungen von bis zu 18 Grad ganz schön ins schwitzen. Ab jetzt heißt es viel trinken, sagte ich zu mir. Ab diesem Zeitpunkt hatte man auch meist eine wunderschöne Aussicht auf das Dreigestirn der Viertausender von Eiger, Mönch und Jungfrau, die mit ihren Gletschern ein gewaltiges Massiv bilden. Nach einer rasanten Abfahrt mit bis zu 80 km/h auf schmalen Teerstraßen kam ich nach ca. 4:20 Std. in der zweiten Wechselzone an.

Nun ging es mit dem Mountainbike auf meist gut befahrbaren Forststraßen hoch zur kleinen Scheidegg die direkt unterhalb der Eiger Nordwand liegt. Inzwischen war es richtig heiß geworden und der Strom von Schweiß riss auf der Auffahrt nicht mehr ab. Wieder auf einer Höhe von über 2.000 m angekommen ging es dann rasant ab in Richtung Lauterbrunnen. Zuerst über Schotterwege, dann über Almwiesen und zum Schluss über recht anspruchsvolle Singletrails steil bergab bis nach Lauterbrunnen, das nur noch auf einer Höhe von 798 m liegt. Von hier aus waren es dann nur noch wenige Kilometer bis zur dritten Wechselzone, nach Stechelberg.. Nach 2:20 Std. habe ich mir hier die Laufschuhe zur letzten Herausforderung, dem Berglauf, angezogen.

 

Glücklicherweise gingen die ersten 5 km leicht bergab, so dass man sich hier die Beine einigermaßen vom Radfahren lockerlaufen konnte. Doch schon an der ersten Steigung merkte ich, dass mich Schwimmen und Radfahren mehr Kraft gekostet haben als ich vermutet hatte.  Von da an war klar, dass dieser Berglauf, der mit 2.175 Höhenmeter so ziemlich genau dem Zugspitz Extremlauf entspricht, alle Kraft kosten würde. Vom zügigen Lauf wie ich es dieses Jahr an der Zugspitze machen konnte, war ich weit entfernt. So kämpfte ich mich mühsam hoch, langsam über die Baumgrenze ins hochalpine Gelände. Gott sei Dank hatten wir an diesem Tag gutes Wetter. Im Vorjahr konnte der Veranstalter wegen Schneefall nicht alle Teilnehmer bis zum Gipfel hoch gelassen und hatte das Ziel vorverlegt. Nachdem ein Wolkenfetzen gewichen war entdeckte ich dann irgendwann hoch oben die Gipfelplattform, das Ziel. Der Sprecher, der die Athleten noch auf den letzten Metern anfeuerte und begrüßte war schon weithin zu hören. Als ich ein wenig unterhalb des Gipfels vernahm, dass jetzt bereits 90 Athleten im Ziel waren kam nochmals kurzfristig Energie auf um es evtl. noch unter die ersten 100 Finisher zu schaffen.

Da waren aber anscheinend doch noch einige vor mir, so dass ich dann mit einer Gesamtzeit von 12:18 Minuten als 116. von 250 Startern ins Ziel kam. Diese Zielankunft in der atemberaubenden Bergwelt der Schweizer Berge wird mir sicher ein unvergessliches Erlebnis bleiben.

Aconcagua

Aconcagua Summit 6972 m

Am Sonntag den 17. Januar erreiche ich nach 12 Tagen Anstieg den höchsten Gipfel des Kontinentes Südamerika, den 6.963 m hohen Aconcagua. Der Berg liegt auf dem Grenzgebiet zwischen Argentinien und Chile. Schon auf der Anreise nach Chile hatte ich jedoch ein unliebsames Erlebnis……..

Ich hatte mit Air France den Flug von München nach Paris und dann weiter über Santiago de Chile nach Mendoza in Argentinien, dem Ausgangspunkt gebucht. Doch leider hatte mein Zubringer nach Paris ca. 1 1/2 Std. Verspätung wegen Schneefall, so dass ich den Anschlussflug nach Santiago verpasste. Das heißt einen Tag Zwangsaufenthalt in Paris. Wäre ja an und für sich nicht so schlimm, aber in meinem Falle gehen eben meine Bergkameraden ohne mich los und ich kann sehen wie ich denen hinterher komme. Na ja, wird schon irgendwie gehen, selbst wenn ich mit dem Muli hinterher reite, sagte ich zu Jörg, einem Big Wal Climber aus Traunstein, den das selbe Schicksal ereilt hatte. Mit ihm verbrachte ich dann den ganzen Tag in Paris. Der Höhepunkt als Alpinist in diesem Fall war dann die Besteigung des Eifelturms. Jörg war auf dem Weg nach Patagonien und wollte zum Fitz Roy.

Nachdem ich meine Gruppe dann doch noch erwischt hatte ging es vom Ausgangspunkt in Puente del Inca, das auf einer Höhe von ca. 2.700 m liegt, ins erste Lager nach Confluenca (3.400 m). Wir waren eine Gruppe von 14 Bergsteigern, aus acht verschiedenen Ländern. Auch zwei Landsleute, Jens und Harald waren mit dabei. Schon in der ersten Nacht, die ich im Freien im Schlafsack verbracht hatte, machte sich die Höhe bemerkbar. Durch den schlechten Schlaf hatte ich lange Gelegenheit den traumhaft schönen Sternenhimmel der südlichen Hemisphere zu beobachten. Im wahrsten Sinne des Wortes ein „Traum“. Von Confluenca aus wurde dann eine erste Akklimatisationstour auf 4.000 m unternommen. Das ging schon ganz gut, offenbar hatte ich mich doch relativ schnell der Höhe angepasst.

Dann drei Tage Aufenthalt im Basecamp mit weiteren Ausflügen zur Akklimatisation. Eine Nacht hatten wir Sturm mit über 90 km/h. Da flatterte das Zelt ganz ordentlich. Am Tag darauf kam eine deutsche Gruppe vom Hochlager, die konnten leider alle den Gipfel wegen starken Windes nicht erklimmen, und erzählten, dass es in den Hochlagern mehrere Zelte zerfetzt hatte. Die Teilnehmer mussten dann auf allen Vieren in der Nacht Unterschlupf in benachbarten Zelten suchen.

Die Spannung steigt! Mit 21 kg Rucksack geht es los und wir erleben am Abend einen grandiosen Sonnenuntergang im ersten Hochlager Camp Canada auf ca. 5.000 m. Die zweite Nacht verbringen wir dann bereits auf ca. 5.500 m im Camp Nido. Das Wetter wurde schlechter, es begann zu schneien. Im letzten Lager, Camp Colera auf 6.000 m wurde es dann richtig kalt, – 20 Grad. Der Tag für den Gipfelanstieg. Ich konnte, wahrscheinlich bedingt durch die Höhe, nichts zu mir nehmen. Abmarsch 6 Uhr, kurz vor Sonnenaufgang.

Die Luft ist dünn, die Schritte werden langsam. Es wird immer mühsamer sich vorwärts zu bewegen. Von den 12 Kameraden, die zum Gipfel aufgebrochen sind geben immer mehr auf. Zum Schluss sind außer mir nur noch vier auf dem Weg. Dadurch, dass der Anstieg keine größeren technischen Schwierigkeiten aufweist, wird er oft unterschätzt. Der Sauerstoffgehalt in den Anden sei angeblich noch etwas geringer als im Himalaya. Deswegen wird der Aconcagua oft auch als „kleiner“ 8.000er bezeichnet. Physische und mentale Schwächen, sowie das Wetter fordern oft ihren Tribut. So liegt die durchschnittliche Erfolgsquote für die Besteigung lediglich bei 30{91f190301be7064104cecd4cbc7245968a651f6e5e90b4bbaab37b4ee80c7042}.

Nach 8 1/2 Std. erreichte ich den Gipfel. Kurz nach mir kam dann mein Freund Araaki aus Brasilien. Leider hatten sich Wolken um den Gipfel versammelt, so dass wir die Aussicht nicht genießen konnten. Nach kurzer Pause machten wir uns dann schon wieder auf den Weg nach unten. Geschafft! Ein unbeschreibliches Erlebnis.