Auf dem höchsten Berg der Welt. Yes, I did it!


Am Donnerstag Abend, den 23. Mai 2019 um 9 Uhr sind wir von Camp 3 auf 8.300 m zur letzten, kräftezehrenden Etappe, dem langen Gipfelgrat aufgebrochen. In den frühen Morgenstunden des nächsten Tages, pünktlich zu Sonnenaufgang durfte ich dann auf dem höchsten Punkt der Erde, dem Gipfel des Mount Everest mit 8.848 m stehen. Ein wirklich überragendes Erlebnis aber ich bin momentan auch sehr glücklich darüber heute wieder gesund im Basecamp angekommen zu sein.



Vor dem Start zum Gipfel verbrachten wir jedoch 5 lange Wochen im Basecamp zur Akklimatisation. Besonders in sich hatte es hier die zweite, fünftägige Rotation. Ziel war es auf dem Northcol, 7.000 m ohne Sauerstoff zu schlafen. Schon der steile Weg nach oben, eine Flanke aus Eis und Schnee mit bis zu 60 Grad war sehr mühsam. Bewegung fast im Zeitlupentempo und alle paar Schritte wieder stehenbleiben um wieder zu Atem zu kommen. Der Ausblick oben atemberaubend, WOW!! Wegen der Höhe und zunehmendem Wind konnte ich jedoch in der Nacht kein Auge zumachen. Starke Böen hatten unser Zelt richtig plattgedrückt. Eine Nacht später hatte ein Sturm mit Geschwindigkeiten bis 150 km/h alle Zelte weggefegt. Von den Zelten auf den Bildern steht keines mehr. Von anderen Teams sind sogar die Daunenanzüge weg. Am folgenden Tag hatten wir noch kurz die Sauerstoffmasken getestet und sind dann wegen der angekündigten Schlechtwetterfront zurück ins ABC. Das ging dann relativ schnell weil wir einige steiler Passagen abseilen konnten. Dort eine weitere Nacht auf 6.400 m „schlafen“ und dann den 23 km langen Weg zurück zum Basecamp. Hier ist nun erst einmal eine längere Erholungsphase eingeplant und das Warten auf ein Schönwetterfenster für den Gipfelanstieg. Leider musste einer aus unserer Gruppe bereits die Heimreise antreten weil er mit der Höhe nicht zurecht gekommen ist.